In der sogenannten "Offshore-Leaks"-Affäre ist jetzt die Bank ING ins Visier geraten. Wie die Zeitung "Le Soir" berichtet, ist das niederländische Geldinstitut viel stärker als andere Banken in Belgien in den Steueroasen wie den Samoa-Inseln oder den Cook-Islands aktiv gewesen. Einzelne Geschäfte für Großkunden sollen sogar über gleich mehrere dieser exotischen Ziele verrichtet und so verschleiert worden sein.
In den Dokumenten der Journalisten taucht laut Le Soir auch der Name des früheren ING-Topmanagers, Michel Tilmant, auf - heute Verwaltungsratsmitglied der Bank BNP-Paribas-Fortis. Auch die Namen anderer ING-Banker werden erwähnt.
Tilmant streitet Vorwürfe der Steuerhinterziehung ab. Die umstrittenen Geschäfte hätten zwei ING-Tochterunternehmen geführt. Diese seien aber bereits 2007 und 2009 verkauft worden.
In der "Offshore-Leaks"-Affäre geht es darum, dass Banken ihren vermögenden Kunden bei Geldtransfers in Steuerparadiese geholfen haben sollen. Weltweit berichteten Medien über die aufgedeckten Kapitalbewegungen. Die Dokumente enthalten Daten über die Kundenbeziehungen, die etwa 130.000 Personen aus verschiedenen Ländern betreffen, darunter auch Belgien.
belga/rtbf/akn/est - Bild: Daniel Deme (epa)