Der Antwerpener Bürgermeister Bart De Wever hat einen Gipfel zum Thema Radikalisierung von jungen Muslimen einberufen. Dazu hat er auch seine Kollegen aus Mechelen und Vilvoorde, Bart Somers und Hans Bonte, eingeladen.
Die Bürgermeister der betroffenen Städte sind besorgt: Was passiert, wenn die jungen Menschen zurückkommen? Die Angst besteht, sie könnten ihren Kampf hierzulande fortsetzen und andere Jugendliche negativ beeinflussen.
Schätzungsweise 80 Belgier kämpfen in Syrien auf Seiten der Rebellen. In der Heimat werden sie von Islamisten radikalisiert und für den Heiligen Krieg gewonnen. Die jungen Männer stammen vor allem aus Antwerpen, Mechelen und Vilvoorde.
Was tun? Das ist die große Frage, die sich die Behörden seit Wochen stellen. Ende März wurde beim Innenministerium in Brüssel eine ständige Arbeitsgruppe eingerichtet, an der auch der Staatsschutz beteiligt ist und die sich mit dem Thema befasst und alle Informationen sammelt. "Wir beobachten die Lage im Ausland, bereiten die Rückkehr der Jugendlichen vor, unterstützen die Familien und kooperieren eng mit den Justizbehörden", sagt Innenministerin Joëlle Milquet.
Doch das geht Bürgermeister De Wever nicht weit genug. Er findet die Haltung der föderalen Behörden zu passiv und will selbst das Heft in die Hand nehmen. Für Donnerstag hat er seine Kollegen aus Mechelen und Vilvoorde ins Antwerpener Rathaus eingeladen - mit dem Ziel, konkrete Lösungen auszuarbeiten.
Vor ähnlichen Problemen stehen übrigens auch die Niederlande, wo ebenfalls junge Dschihadisten rekrutiert und nach Syrien geschickt werden. Bürgermeister De Wever hat deshalb auch niederländische Behördenvertreten zum Krisentreffen eingeladen.
belga/sh - Archivbild: Nicolas Lambert (belga)