Der Luxuswagen, der plötzlich in der Einfahrt steht, ein Schwimmbecken im Garten oder ein Schwarzarbeiter auf dem Dach: Es gibt viele Gründe, warum Menschen ihre Nachbarn, Ex-Partner oder Vorgesetzten bei den Steuerbehörden anschwärzen. Der Fiskus geht jedem Hinweis nach.
Wie ein Sprecher des Finanzministeriums erklärt, geht es in den meisten Fällen um kleine Beträge, die bei der Steuer nicht angegeben worden sind. Selten um große Summen, wie aktuell bei der Offshore-Leaks-Affäre.
Als Hauptgrund für die steigende Anzahl Meldungen sehen die Steuerbehörden die anhaltende Krise. Die sozialen Unterschiede würden größer, dadurch steige automatisch das Ungerechtigkeitsgefühl.
Im vorigen Jahr hat es über 1.200 Meldungen gegeben - das sind 70 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch in den drei ersten Monaten dieses Jahres hat sich der Trend fortgesetzt. Ein offizielles Formular oder eine Hotline zum Verpfeifen gibt es übrigens nicht. Die meisten wenden sich an das nächstgelegene Steueramt, und zwar telefonisch, per Brief oder per E-Mail.
Archivbild: Kevork Djansezian (afp)