"Le Soir" neue Einzelheiten veröffentlicht. Das Blatt nennt auch zwei Namen von Leuten, die in den Akten auftauchen: ein Geschäftsmann, der auf die Errichtung von Offshore-Firmen spezialisiert ist, und ein Diamantenhändler aus Antwerpen.
"Keine wirklich dicken Fische, dafür unglaublich viele kleinere", fasst Le Soir die belgische Beute der Offshore-Leaks-Daten zusammen. In der Liste fänden sich keine Namen von Politikern und auch nicht die der Chefs großer belgischer Unternehmen.
Dafür nichts desto trotz: eine beeindruckende Zahl von Belgiern, die ihr Geld über Konten oder Firmen in exotischen Steuerparadiesen versteckt haben. Dabei gebe es wohl nach wie vor eine große Dunkelziffer, glaubt le Soir. Geleckt seien schließlich nur die Daten von zwei Unternehmen, die auf die Errichtung von Offshore-Firmen spezialisiert sind. Insgesamt gebe es aber hunderte solcher Dienstleister.
Le Soir nennt inzwischen auch zwei Namen von Belgiern, die in den Daten auftauchen. Zum einen ein indischstämmiger Diamantenhändler aus Antwerpen. Und dann: Pierre Bocquet, Geschäftsführer des belgischen Unternehmens "Lancaster Associates". Hier handelt es sich um eine Art Finanzdienstleister, der auf die Errichtung von Offshore-Firmen spezialisiert ist. Dabei werde aber gegen kein belgisches Gesetz verstoßen, erklärt Bocquet in Le Soir. Er jedenfalls habe nichts zu verbergen...
Steuerfahndung muss Veröffentlichung der Namen abwarten
Belgische Unternehmen und reiche Privatleute, die in den sogenannten Offshore-Leaks-Dateien auftauchen, sollen der Steuerfahndung gemeldet werden. Das hat der für die Betrugsbekämpfung zuständige Staatssekretär John Crombez angekündigt.
Crombez sagte dazu, man müsse warten, bis die Namen in der Presse bekannt gegeben werden. Das Gesetz zum Informantenschutz verhindere, dass die Liste einfach beschlagnahmt werden kann. Sollten die Namen nicht veröffentlicht werden, wird die Steuerfahndung von sich aus aktiv werden, so Crombez.
belga/vrt/rop/sh - Archivbild: belga