Infolge der Finanz- und Konjunkturkrise scheint in Regierungskreisen die Bereitschaft zu wachsen, ein Etatdefizit von bis zu zwei Prozent in Kauf zu nehmen. In diesem Sinne haben sich gestern im RTBF-Fernsehen maßgebliche frankophone Föderalminister der Mehrheit geäußert. So plädierte die MR-Ministerin Laruelle zudem für eine zeitlich befristete Mehrwertsteuer-Senkung bei Strom und Gas.
Im VRT-Fernsehen sprach sich Innenminister Dewael hingegen dafür aus, ein Haushaltsdefizit von maximal 1,2 Prozent zuzulassen. Im Falle einer Mehrwertsteuersenkung scheint der Open VLD-Politiker eher den Bausektor zu favorisieren. Beobachter bezeichnten die Erklärungen aus den Regierungskreisen als überraschend, weil sich Premierminister Leterme bislang stets gegen ein Minus im Staatshaushalt ausgesprochen habe.
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