Schon wieder ein schwarzer Tag für die wallonische Stahlindustrie - so lässt sich das zusammenfassen, was am Mittwoch in La Louvière, nur wenige Kilometer westlich von Charleroi, passiert ist. Der Schweizer Stahlkonzern Duferco schließt seinen belgischen Standort. Grund ist die anhaltend schlechte Auftragslage. Viele der rund 400 Mitarbeiter sind seit Jahren hier beschäftigt. Für sie bricht eine Welt zusammen.
Die Mitarbeiter haben der Schließung mehrheitlich zugestimmt, machen damit den Weg frei für die Abwicklung des Unternehmens und für einen Sozialplan. Der sieht Abfindungen für die Entlassenen vor sowie die Möglichkeit der Frührente bereits ab 52 Jahren.
Der Duferco-Standort in La Louvière war bereits vor einigen Jahren umstrukturiert worden. Ein Teil der Anlage gehört seitdem dem russischen Stahlhersteller NLMK. Dort werden jetzt Karosserieteile unter anderem für die Automobilindustrie gefertigt. NLMK beschäftigt derzeit 550 Menschen und hat nicht die Absicht, Stellen zu streichen.
Bild: Virginie Lefour (belga)