In Brüssel kennt man Mobib schon seit 2008, damals hatte die Nahverkehrsgesellschaft STIB diese Karte eingeführt. Nun springt auch die SNCB "auf den Zug auf".
Wie bei der Bankkarte oder dem modernen Personalausweis kann man auf dem Chip der Mobib-Karte Daten speichern: die persönlichen Daten des Reisenden und die Abos bei der SNCB oder der STIB. Bald sollen auch die Nahverkehrsgesellschaften TEC und De Lijn bei dem Mobib-System mitmachen.
Wer ab sofort sein Jahresabo verlängern oder sich ein neues kaufen will, der wird zu einem Verkaufsschalter gebeten. Mitbringen soll man den Personalausweis, dem die persönlichen Daten entnommen, elektronisch gespeichert und auf den Chip der neuen Mobib-Karte eingespeist werden. Dazu kommt noch das Abonnement. Will man später ein weiteres Abo hinzufügen, zum Beispiel für die Reisen mit der STIB in Brüssel, ist das kein Problem: Man kann es auf die gleiche Karte speichern lassen und Mobib sowohl bei SNCB als auch STIB nutzen.
Die Kontrolleure sind schon auf die neue Mobib-Karte vorbereitet. In speziellen Lehrgängen wurden sie für den Umgang mit den Karten und den neuen Lesegeräten geschult. Der Fahrgast gibt bei der Kontrolle seine Karte dem Schaffner, der hält den Chip der Karte an sein Lesegerät, und wenn das Lesegerät ein grünes Licht anzeigt, ist alles in Ordnung. Dann hat der Fahrgast ein Karte, die für die Zugfahrt gültig ist.
Mehr als diese Gültigkeit soll das Lesegerät nicht überprüfen können, heißt es bei der SNCB. Der Kunde brauche keine Angst zu haben, dass Daten gesammelt würden, dass beispielsweise gespeichert würde, wann eine Person von welchem Bahnhof zu welchen Ziel gereist sei. Man habe bei dem Konzept der Karte mit Datenschutzrechtlern zusammen gearbeitet, Mobib werde nicht den gläsernen Kunden erzeugen.
Zunächst sollen die Jahresabos auf das neue System umgestellt werden. In einem zweiten Schritt sollen die anderen Abo-Möglichkeiten dazukommen.
Bild: Herwig Vergult (belga)