Nicht nur Pillen heilen: Das ist die Botschaft, die der belgische Psychologenverband an Mann und Frau bringen will - vor allem an Papa und Mama. Belgische Kinder bekommen immer öfter Arzneimittel verabreicht, wie neueste Zahlen des Landesamtes für Kranken- und Invaliditätsversicherung INAMI zeigen.
Die Psychologen kritisieren diese Medikamenten-Sucht. Belgien gehöre zu den Ländern, wo am meisten Arzneimittel genommen werden, obwohl es Alternativen dazu gebe. Alternativen, die sogar manchmal besser als ein Medikament das Übel bekämpfen könnten.
Doch leider sei das Bewusstsein dafür noch nicht in der Gesellschaft angekommen. Wohl auch deshalb nicht, weil die Kosten für psychologische Behandlungen - zum Beispiel von Fettleibigkeit bei Kindern - nicht von den Krankenkassen übernommen würden.
Der Psychologenverband fordert die föderale Gesundheitsministerin Laurette Onkelinx dazu auf, mehr für die Anerkennung der psychologischen Behandlungen von Krankheiten zu tun. Die Ministerin habe zwar Maßnahmen dazu angekündigt, doch umgesetzt sei bis jetzt noch nichts.
Bild: Dirk Waem (belga)