Kinder in Belgien schlucken immer mehr Medikamente. 2011 wurden 6,6 Millionen Arzneimittelpackungen für Kinder und Jugendliche verkauft. Im Vergleich zu 2007 sind das 6,4 Prozent mehr. Das berichtet die Zeitung "Het Laatste Nieuws" am Mittwoch. Das Blatt beruft sich auf Daten aus dem Krankenversicherungsamt (INAMI). Insgesamt nahmen Kinder 2011 demnach 107 Millionen Pillen, Tropfen oder Impfstoffe ein.
Vor allem Mittel gegen Atemwegsinfektionen werden demnach immer häufiger verschrieben. Vier von zehn Säuglingen und Kleinkindern hätten 2011 wegen Asthma oder chronischer Bronchitis Medikamente erhalten - ein Plus von 7,3 Prozent. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen mit Atemproblemen stieg demnach um 5 Prozent. Als Ursache für den Anstieg nennt "Het Laatste Nieuws" die Luftverschmutzung und die Belastung mit Feinstaub.
Auch die Zahl der Kinder, die an chronischen Krankheiten wie Diabetes leiden, hat stark zugenommen, und zwar um ein Drittel. 2011 verzeichnete die INAMI 5.300 Diabetiker-Kinder. Der Grund für die Zunahme liegt in der Ausbreitung von Übergewicht und Fettleibigkeit bei Kindern.
belga/vrt/sh/jp - Bild: Nina Francesca (belga)