Dabei geht es um den massiven Verkauf von Fortis-Aktien am 3. Oktober gegen Mittag, einige Stunden bevor bekannt wurde, dass der niederländische Staat die Aktivitäten von Fortis in den Niederlanden übernimmt. Das schreibt die Wochenzeitschrift HUMO, die morgen erscheint. Karel De Gucht wird dabei unrechtmäßige Ausnutzung von Insiderinformationen vorgeworfen. Der Zeitschrift zufolge soll De Guchts Ehefrau an dem Tag zahlreiche Fortis-Aktien verkauft haben. Im Nachmittag sollen andere Familienmitglieder und Freunde des Außenministers ebenfalls Aktien abgestoßen haben.
HUMO zufolge soll das Personal gebeten worden sein, Stillschweigen über die Transaktionen zu bewahren. Außenminister De Gucht erklärte gegenüber HUMO, er habe keine Aktien verkauft und habe nichts davon gewusst, dass ein Familienmitglied es getan haben solle.
In einer Reaktion forderte Peter Vanvelthoven, sp.a-Fraktionsführer in der Kammer, Außenminister De Gucht zu mehr Klarheit auf. Ihm zufolge könne De Gucht nicht mehr als Föderalminister agieren, sollten die Vorwürfe sich als wahr erweisen.
BELGA/CD
Außenminister De Gucht und seine Ehefrau sollen Insiderwissen unrechtmäßig genutzt haben
Der Banken- und Finanzkommission liegt seit vergangener Woche eine anonyme Klage gegen Außenminister De Gucht und seine Ehefrau vor.