Kindermörder Marc Dutroux hat vorerst keine Chancen auf vorzeitige Freilassung. Das zuständige Brüsseler Strafvollstreckungsgericht lehnte den Antrag des 56-Jährigen am Montagnachmittag ab, mit einer elektronischen Fußfessel in die Freiheit zu gelangen.
Nach Angaben des Gerichts konnte Dutroux keine konkreten Pläne für eine soziale Wiedereingliederung nennen. Zudem bestehe die Gefahr, dass er rückfällig werden könne.
Dutroux selbst war nicht bei der Verlesung des Gerichtsentscheids am Montag in Brüssel anwesend. Die Behörden freut das, denn es entstehen keine zusätzlichen Sicherheitskosten. Der letzte Einsatz vor zwei Wochen hatte mit über 50.000 Euro zu Buche geschlagen.
Experten gingen davon aus, dass das Gericht den Antrag von Dutroux ablehnen würde. Denn sowohl die Gefängnisleitung von Nivelles - wo Dutroux untergebracht ist - als auch die Staatsanwaltschaft haben negative Gutachten ausgestellt. Der Grund: Dutroux zeigt weiterhin keine Reue für seine Taten. Außerdem gilt er als Wiederholungstäter.
Details aus dem Leben von Dutroux
Unterdessen sind weitere Details aus dem Leben von Dutroux bekannt geworden. So soll er inzwischen ein richtiger Börsen-Profi sein, schreiben gleich mehrere belgische Zeitungen. Durch seine Spekulationsgeschäfte soll er ein reicher Mann sein, heißt es aus gut informierter Quelle. Die Opfer haben von ihm bislang aber noch keinen einzigen Cent Schadensersatz gesehen.
Dutroux soll seinen Sohn mehrmals am Tag anrufen und ihm genaue Anweisungen über den Kauf und Verkauf von Aktien geben. Die Gewinne landeten nicht auf Dutroux‘ Konto - so der Informant - sondern wahrscheinlich bei seinem Sohn. Da der verurteilte Kindermörder im Gefängnis keinen Internetzugang hat, verfolgt er das Börsengeschehen über die Zeitungen.
In einem Interview mit Le Soir Magazine bittet die Mutter von Marc Dutroux unterdessen darum, ihren Sohn bloß nicht frei zu lassen. Er sei realitätsfern und werde wieder morden, sagt die 78-Jährige.
Auch auf Dutroux‘ Exfrau Michelle Martin kommt neuer Ärger zu. Der Bruder der getöteten Eefje Lambrecks hat Klage eingereicht. Der Vorwurf: Martin soll bewusst Geld und Besitztümer bei Seite geschafft haben, um die Opferfamilien nicht entschädigen zu müssen. Bewahrheitet sich der Betrugsvorwurf, droht eine Gefängnisstrafe von zwei Jahren.
belga/alk/mh - Bild: Virginie Lefour (belga)