Die Unesco hat die Nazi-Parodie im Karneval von Aalst scharf verurteilt. Beim Karnevalszug in der ostflämischen Stadt hatte sich eine Gruppe als SS-Offiziere verkleidet und einen nachgebauten Waggon eines Deportationszuges gefahren. Damit wollten die Karnevalisten die N-VA karikieren.
Unesco-Generaldirektorin Irina Bokova nannte den Vorgang eine Beleidigung für die sechs Millionen Juden, die während des Holocaust ermordet wurden. Der N-VA-Bürgermeister von Aalst, Christophe D'Haese, hat sein Bedauern über den Vorfall erklärt. Doch müsse man das Ganze im Kontext betrachten.
Flämische Kulturministerin betreibt Schadensbegrenzung
Die Flämische Regierung bedauert, dass möglicherweise der Eindrruck entstanden ist, dass Karnevalisten aus Aalst eine antisemitische Botschaft verbreiten oder den Holocaust verharmlosen wollten. Das schreibt die flämische Kulturministerin Joke Schauvliege in einem Brief an die UNESCO. Schauvliege reagiert damit auf die Empörung von UNESCO-Generaldirektorin Irina Bokova.
In ihrem Brief schreibt Joke Schauvliege, dass aus dem Zusammenhang gerissene Bilder falsche Interpretationen auslösen können. Karneval sei es üblich, Persönlichkeiten und aktuelle Ereignisse zu verspotten. Einmischen will sich die Ministerin deshalb nicht. Allerdings weist sie in dem Brief an die Unesco darauf hin, dass Flandern jede Form von Antisemitismus und Rassenhass verurteilt und dass Diskriminierung in Belgien strafbar ist.
Die Stadt Aalst wird seit 2010 auf der Liste des Weltkulturerbes geführt. Offiziell wurde die Stadt noch nicht von der Unesco über ihr Missfallen unterrichtet. Bürgermeister D'Haese hat die flämische Regierung aufgefordert, auf die Äußerungen der Unesco zu reagieren. Unklar ist, ob die Organisation weitere Schritte unternehmen will.
belga/vrt/sh - Bild: Jonas Roosens (belga)
Aha! Die Unesco meldet sich zu Wort und äußert ihr Missfallen... Frau Bokova sollte sich vielleicht zuerst mal informieren und dann erst die Empörte spielen!
Zugegeben: Das ist schon ein Karnevalswagen der derberen Sorte, geschmacklos vielleicht; aber über Geschmack kann man ja bekanntlich geteilter Meinung sein. Das ganze muss man wirklich im Zusammenhang mit Karneval betrachten und nicht gleich die allzeit bereite Antisemitismus- Keule auspacken. Nur so erkennt man, das es hier ausdrücklich nicht gegen Juden ging sondern gegen die N-VA. Ich sehe hier keinerlei Anlass für Erklärungen, Entschuldigungen oder anderen Aktionismus.
Wer unkritischen Karneval will um damit seine (angebliche) politische Überkorrektheit zu demonstrieren steht nicht sehr weit weg von Zensur und Diktatur. Manchmal ist ein bisschen Gelassenheit überzeugender als ein Zeigefinger, der erhoben wird "weil man das eben so macht"!
Zwar war der Karnevalswagen geschmacklos, aber Grund zur Empörung hätte bestenfalls die N-VA gehabt, die sich einem ungeheuerlichen und verhetzendem Vorwurf ausgesetzt sehen musste.
Was die Unesco mit einem Umzug in Belgien zu tun haben will, verschließt sich jeder Logik. Mittlerweile ist die Empörungsindustrie aber so schnell, dass schon bei bestimmten Vokabeln ein Sturm der Entrüstung losbricht.
Man schafft es vor "Entsetzen und Abscheu" schon gar nicht mehr, den kompletten Satz zu lesen und zu verstehen.
So geschehen bei dem Politiker Hahn aus der FDP, der seinen Chef Rösler als asiatisch aussehendem Vizekanzler in Deutschand Schwierigkeiten prophezeite und damit die Deutschen als wohl zu rassistisch erklären wollte.
Eigentlich eine Aussage ganz nach dem Geschmack der rotgrünen Gesinnungspolizei, man hätte nur versuchen müssen, den Kontext zu verstehen. Stattdessen blies die Inquisition schon zum Sturm, einfach beschämend und lächerlich, wenn es nicht so traurig wäre.
Der Fall hier liegt ähnlich. Den Gesinnungswächter im vollen Lauf hält weder Ochs noch Esel auf.
Ein paar Minuten Nachdenken hätten genügt zu verstehen, dass die jungen Leute eigentlich das machen, was von jedem "braven" Bürger heute verlangt wird, dabei selbstredend kontrolliert und offensiv überwacht wird.
Selbst nur konservative Ansichten genügen heute bereits, um für vogelfrei und zum Abschuss freigegeben zu werden. Diskussion unerwünscht, worüber auch?
Der große Bruder weiß doch, was für uns am besten ist, wir müssen nur noch nicken. Wer damit Probleme hat, es vielleicht sogar noch wagt kritische Fragen zu offensichtlichen Problemen zu stellen, der sollte finanziell gut abgesichert sein, am besten im Rentenalter stehen, keine Kinder haben und bloß nicht selbstständig sein. Ansonsten geht es ihm schlecht, staatlich garantiert.
Die Unesco ist nur stellvertretend ein deutliches Beispiel für die sozialistische Unterwanderung des "modernen und demokratischen" Europas. Heute ist noch weniger Diskussion möglich als in den 50er Jahren, wo die "Rebellen der 68er" dann zum Sturm bliesen und eine neue Zeit einläuteten. Über was heute diskutiert werden darf, wird von oben verordnet. Wer sich nicht daran hält muss eben leiden. Ist er ja auch selbst schuld, oder?
Übrigens, Faschismus bleibt Faschismus, auch wenn er von links kommt, Erziehung und Belehrung heißt..
Werter Her Schallenberg,
Sie haben recht. Man sollte die Sache gelassen sehen.
Es handelt sich hier um nichts anderes als einen Akt der freien Meinungsäusserung verbunden mit einer Portion derben und geschmacklosen Humor. In der Karnevalzeit eine vollkommen normale Sache. Man schaue sich doch mal die Wagen an auf dem Rosenmontagszug in Köln.