Der Dumme ist der Verbraucher - der weiß nämlich nicht, was auf seinem Teller landet. Obwohl auf der Verpackung der Tiefkühllasagne Rind steht, wurde bereits in mehreren EU-Ländern Pferd nachgewiesen. Das Problem: Fleisch wird aus Rumänien oder auch Zypern geliefert, in Luxemburg verarbeitet, in Frankreich verpackt und in halb Europa verteilt.
Mittendrin gibt es eine Reihe von Zwischenhändlern - und irgendwo in dieser undurchsichtigen Produktionskette ist das Pferdefleisch in die Tiefkühllasagne geraten. Der Schuldige konnte bislang noch nicht ermittelt werden.
Die EU-Verbraucherschutzminister der sieben betroffenen Länder wollen sich heute auf einem Sondertreffen in Brüssel gegenseitig informieren und möglicherweise Lehren aus dem Skandal um falsch deklariertes Fleisch ziehen. Belgien ist nicht vertreten, da unser Land bislang nicht betroffen ist.
Auch wenn der Hersteller im Großraum Brüssel vier Filialen betreibt - in den Fertigprodukten der belgischen Supermarktketten wurde bisher kein verdächtiges Fleisch gefunden. Allerdings sollen jetzt neben Lasagne auch weitere Fertigmahlzeiten mit Hackfleisch, wie beispielsweise Chili con carne, überprüft werden.
NRW möglicherweise betroffen
Unterdessen gibt es einen ersten Verdacht in Deutschland. Über das europäische Schnellwarnsystem seien die deutschen Behörden aus Luxemburg über den Verdacht informiert worden, dass falsch deklarierte Lebensmittel nach Deutschland gelangt seien, sagte eine Ministeriumssprecherin in Berlin. Demnach handele es sich um verarbeitete Lasagne, die an mindestens einen Händler in Nordrhein-Westfalen geliefert worden sei. Es sei nicht auszuschließen, dass weitere Händler oder Produkte betroffen seien.
akn/dpa/rkr - Bild: Remy Gabalda (afp)