Grundsätzlich kann jeder männliche Katholik auf der Welt zum Papst gewählt werden. In der Praxis wird der Nachfolger von Benedikt XVI. sehr wahrscheinlich aber aus dem Kreis der Kardinäle kommen.
Es gibt zwei belgische Kardinäle: den 79-jährigen Kardinal Godfried Danneels, und den weniger bekannten Kardinal Julien Ries, Titularbischof von Belcastro in Süditalien. Er wurde im vergangenen Jahr zum Kardinal ernannt und ist heute 92 Jahre alt.
An der Papstwahl teilnehmen dürfen aber nur Kardinäle, die jünger sind als 80. Und in den vergangenen 600 Jahren ist immer ein Kardinal aus dem Konklave zum neuen Papst bestimmt worden. Aber selbst Kardinal Danneels hat keine reelle Chance, der nächste Papst zu werden. Sein Name taucht in keiner der Listen auf, die jetzt gehandelt werden. Außerdem dürfte der nächste Papst etwas jünger sein.
Ein Favorit ist noch nicht erkennbar. Als mögliche Nachfolger werden unter anderem der Mailänder Erzbischof Angelo Scola und die beiden Afrikaner Peter Turkson aus Ghana und Francis Arinze aus Nigeria genannt. Auch Kardinal Marc Ouellet aus dem kanadischen Quebec und dem New Yorker Erzbischof Timothy Dolan werden Chancen eingeräumt. Aus Lateinamerika werden der Erzbischof von Sao Paulo, Kardinal Otto Scherer, und Kurienkardinal Leonardo Sandri aus Argentinien genannt.
Rund zwei Wochen bleiben Benedikt noch im Amt. Fest steht, dass sich der Papst mit einem kleinen Programm verabschieden wird, das ganz auf die Fastenzeit vor Ostern ausgerichtet ist. Danach beginnt am 28. Februar um 20 Uhr die Zeit der Sedisvakanz. Benedikt wird sich dann in ein Kloster zurückziehen. Bis Ostern soll der neue Papst feststehen.
brf/dpa - Bild: Michael Kappeler (epa)