Der flämische sozialistische Abgeordnete Renaat Landuyt hat die Regierung aufgefordert, als Zivilkläger in der Fortissache aufzutreten. Die Regierung müsse dies im Namen aller Bürger tun und von den Verantwortlichen des Fortis-Desasters Schadenersatz verlangen. Wenn es tatsächlich einen Betrug gegeben habe, trage die Fortis-Direktion eine enorme Verantwortung für die Verluste, die tausende Belgier in Kauf nehmen mussten, so Landuyt.
Nach flämischen Medienangaben hat die Brüsseler Staatsanwaltschaft bereits vor etwa einem Monat auf eigene Initiative hin Ermittlungen in der Sache aufgenommen. Sie will klären, ob ehemalige Spitzenmanager von Fortis die Aktionäre der Bank bewusst falsch oder zu spät über die finanzielle Situation des Finanzversicherers informiert haben. Die Ermittlungen wurden auf der Grundlage von Hinweisen oder Verdachtsmomenten gestartet. In der Zwischenzeit liegt aber auch eine förmliche Klage vor. Sie stammt offenbar von einem Insider der Bank. Er soll über e-mails verfügen, die den Verdacht gegen das Management erhärten.
belga/pma