Die Vertreter der sozialistischen Gewerkschaft hatten sich am Dienstag schon mit Vorbehalten an den Verhandlungstisch gesetzt. Dort wollten die Sozialpartner den neuen Arbeitsbedingungen, auf die man sich im Grundsatz schon vergangenen Donnerstag geeinigt hatte, den letzten Schliff geben.
Doch schon am Donnerstag hatte die FGTB ihre Bedenken geäußert. Ihr ist alles bislang zu ungenau. Flexiblere Arbeitszeiten, mehr Möglichkeiten zu Überstunden und die Berechnung der zu leistenden Stunden pro Jahr und nicht mehr, wie bisher, pro Semester, sind die Kernpunkte der bisherigen Einigung.
Zu ihnen muss sich auch die Regierung noch äußern. Die christliche Gewerkschaft will diese Reaktion, die für den 18. Februar erwartet wird, zunächst abwarten, hat aber auch schon ihre Bereitschaft erklärt, sich an dem Generalstreik der FGTB am 21. Februar beteiligen zu wollen. In einer ersten Stellungnahme kritisieren die Arbeitgebervertreter die Blockadehaltung der FGTB scharf.
Auch die Minister des Kernkabinetts bedauerten die Aufkündigung der Gesprächsbereitschaft von Seiten der Sozialistischen Gewerkschaft. Die beiden liberalen Minister Didier Reynders und Alexander De Croo forderten die Regierung auf, sich in den Konflikt einzuschalten. Die FGTB sei mittlerweile zu einer Organisation geworden, die gegen alles sei. Gemäßigter äußerten sich die Regierungsmitglieder der Sozialisten, Zentrumshumanisten und Christlich-Sozialen. Sie forderten die Arbeitnehmer-Organisation auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
kw/mh - Bild: Eric Lalmand (belga)