Der Justizpalast wird heute einer Festung gleichen - so sagen es Beobachter hier in Brüssel voraus. Stacheldrahtabsperrungen, Helikoptereinsatz und zahlreiche Polizisten werden alles daran setzen, damit der Transport von Marc Dutroux aus seinem Gefängnis in Nivelles nach Brüssel ohne Zwischenfälle ablaufen und während der Verhandlungen alles ruhig bleiben wird.
Die Anhörung von Dutroux wird unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden.
Dass der Kindermörder tatsächlich unter Auflagen vorzeitig aus der Haft entlassen wird, davon geht im Grunde keiner aus. Ein erster Versuch war im April vergangenen Jahres gescheitert. Diesmal beantragt Dutroux die Überwachung per elektronischer Fußfessel. Die Lage in Brüssel ist äußerst gespannt. Der Schock, den die Kindermorde von Dutroux 1996 bei ihrer Entdeckung ausgelöst haben, bewegt die Menschen noch immer.
Polemik haben unterdessen die Kosten für den Sicherheitsaufwand ausgelöst. Zwischen 50.000 und 100.000 Euro soll die Bewachung von Dutroux allein heute kosten. Steuergeld für einen Mörder - das heizt die Stimmung weiter an.
Dutroux selbst, so sein Anwalt, sehe gefasst der Verhandlung entgegen. Die Richter sollen nach heutigem Stand der Dinge in zehn bis 15 Tagen ihre Entscheidung verkünden.
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