Nach Ansicht des Gerichts ist nicht erwiesen, dass Abu Jahjah für die Ausschreitungen im Stadtteil Borgerhout vor sechs Jahren verantwortlich war und Jugendliche zu Gewalttaten anstiftete.
Im November 2002 war es in Borgerhout nach dem Mord an einem marokkanischen Imam zu schweren Ausschreitungen von Jugendlichen gekommen. Die Protestler gingen von einem rassistischen Mord aus, später stellte sich heraus, dass der Täter geistesgestört war.
In Erster Instanz war der damalige Vorsitzende der Liga gemeinsam mit einem Assistenten zu einer Gefängnisstrafe von einem Jahr verurteilt worden.
Dabei hatte sich das Gericht eines Paragraphen bedient, der noch im 19. Jahrhundert gegen Zusammenrottungen erlassen worden war und seitdem in Vergessenheit geraten war. Abou Jahjah ist nicht mehr Vorsitzender der Liga und lebt und arbeitet im Libanon. Er will jetzt morgen Verleumdung klagen und nannte dabei den früheren Premierminister Guy Verhofstadt, der im Parlament zur Festnahme Abou Jahjahs augerufen hatte.
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