Die belgische Staatssicherheit hat jahrelang Politiker und Professoren wegen ihres Umgangs mit verschiedenen Sekten beobachtet. Unter die Lupe genommen wurden unter anderem die Bewegungen Scientology, Sahaja Yoga und die Muslimbruderschaft. Das steht in einem vertraulichen Bericht der Staatssicherheit, den die Zeitung De Morgen einsehen konnte.
In dem Bericht werden ein Dutzend Politiker namentlich erwähnt, die Kontakte zu den verdächtigen gesellschaftlichen Gruppen unterhalten haben sollen.
Der Justizausschuss des Senats hat eine Untersuchung durch das Aufsichtskomitee gefordert.
Staatsschutz widerspricht De-Morgen-Bericht
Die belgische Staatssicherheit ist empört, dass ein vertraulicher Bericht an die Presse gelangt ist. Die Behörde erstattet nun Anzeige gegen unbekannt.
Was die Zeitung De Morgen schreibe stimme so nicht, erklärt die Behörde. Die betreffenden Personen seien nur zufällig in den Bericht gelangt, weil sie von Sektenmitgliedern kontaktiert worden seien. Sie hätten nicht mit ihnen zusammengearbeitet.
Die Behörde erklärte außerdem, dass es ihre Aufgabe ist, verdächtige gesellschaftliche Gruppen, wie Scientology oder die Muslimbruderschaft zu beobachten.
vrt/jp/okr - Archivbild: Benoit Doppagne (belga)