Staatssekretär Hendrik Bogaert will härter gegen die vielen Fehltage beim Gefängnispersonal vorgehen. Das sagte Bogaert im Rahmen von Gesprächen mit Gewerkschaftsvertretern in der Haftanstalt von Lantin. In einigen Gefängnissen fehlen ständig zehn Prozent des Personals wegen Krankheit oder aus anderen Gründen.
Bogaert besuchte die Gefängnisse von Lantin, Forest und Gent. Die Gewerkschaften hatten ihn dazu eingeladen, damit er sich persönlich einen Eindruck über die Arbeitsbedingungen in den Haftanstalten machen kann. Vor einigen Wochen hatte Bogaert durch ein Zeitungsinterview die Gefängniswärter verärgert. Darin hatte er erklärt, eine 36,5-Stunden-Woche der Wärter sei eigentlich zu wenig.
Nach den Gesprächen gaben sich Vertreter der christlichen Gewerkschaft CSC optimistisch. Bogaert habe bislang nur theoretische Kenntnisse der Bedingungen in den belgischen Haftanstalten gehabt, sagte Serge Deprez, Föderalsekretär der CSC für den öffentlichen Dienst. Nun habe er sich ein reales Bild machen können. Die Gespräche seien hart, aber konstruktiv gewesen, so Deprez weiter.
Die Gefängniswärter protestieren seit langem gegen eine Überbelegung der Haftanstalten und die schlechten Arbeitsbedingungen. Die Streikankündigung für den 7. Februar bleibt vorerst aufrecht erhalten.
belga/vrt/est - Bild: Eric Lalmand (belga)