Belgien hat Syrien Hilfsgelder von 6,5 Millionen Euro zugesagt. Das Geld solle humanitären Projekten zugute kommen, sagte Entwicklungshilfe-Minister Jean-Pascal Labille bei der internationalen Geberkonferenz in Kuwait.
Insgesamt sagten Vertreter aus 59 Staaten rund eine Millarde Euro zu, um die verheerende Lage der syrischen Flüchtlinge zu verbessern. Allein die ölreichen Länder Saudi-Arabien, Kuwait und die Vereinigten Arabischen Emirate versprachen, jeweils rund 220 Millionen Euro zu geben.
Ein Problem ist, die Hilfsbedürftigen im umkämpften Syrien zu erreichen. Geplant ist, dass ein Drittel der jetzt gesammelten Gelder den Menschen in Syrien selbst zugute kommen soll, der Rest den inzwischen fast 700.000 Flüchtlingen in den Nachbarländern.
Die Europäische Union bewilligte bereits am Dienstag weitere 100 Millionen Euro humanitäre Hilfe für Syrien. Auch US-Präsident Barack Obama versprach zusätzliche 155 Millionen Dollar. Nach UNO-Angaben werden in den kommenden sechs Monaten insgesamt 1,5 Milliarden Dollar benötigt.
Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen kritisierte hingegen, dass die von der Regierung kontrollierten Gebiete den Großteil der Hilfeleistungen erhielten. Auf die Gebiete der Opposition entfalle nur ein minimaler Anteil, hieß es in einer Erklärung. Die Geldgeber forderte sie auf, grenzübergreifende humanitäre Hilfe zu unterstützen, um auch die Menschen in den von der Opposition gehaltenen Regionen zu erreichen.
Kriminalität in den Camps wächst
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon erklärte, durch den seit 22 Monaten andauernden Konflikt seien etwa die Hälfte aller Krankenhäuser in Syrien sowie ein Viertel der Schulen zerstört worden. Er erinnerte zudem an die Mitarbeiter von Hilfsorganisationen, die ihr Leben in Syrien verloren haben. 17 UN-Helfer seien derzeit inhaftiert, betonte er und forderte ihre Freilassung.
Der Generalsekretär der Arabischen Liga hob die schwierige Sicherheitslage und auch wachsende Kriminalität in Flüchtlingslagern der Nachbarländer Syriens hervor. Allein in dem überfüllten jordanischen Camp Al-Saatari gab es schon mehrere gewaltsame Ausschreitungen.
belga/dpa/sd - Bild: JM Lopez (afp)