Bei der Anhörung im Senat in Brüssel versprachen Bahn-Chef Marc Descheemaecker und sein niederländischer Kollege Bert Meerstadt, dass noch in dieser Woche zusätzliche Lösungen in die Wege geleitet würden, um Reisenden zwischen Brüssel und Amsterdam Alternativen bieten zu können.
Zurzeit werden verstärkt Züge zwischen Antwerpen und Roosendaal im Süden der Niederlande eingesetzt.
Eine Wiederaufnahme der früheren Benelux-Verbindung zwischen Brüssel und Amsterdam, die nach Inbetriebnahme des Hochgeschwindigkeitszuges Fyra eingestellt wurde, sei jedoch nicht ohne weiteres möglich, hieß es von Seiten der Bahnverantwortlichen. Diese bestätigten noch einmal ihre Kritik an den Pannen-anfälligen Fyra-Zügen des italienischen Herstellers AnsaldoBreda.
Wegen gravierender Sicherheitsmängel waren diese nach nicht eihen aus dem Verkehr gezogen worden. Der Produzent erhielt bis Mitte April Zeit, um sämtliche Probleme mit dem Hochgeschwindigkeitszug aus dem Weg zu räumen.
Nach Mitteilung von Sabien Lahaye-Battheu (Open VLD), Vorsitzende des Infrastruktur-Kammerausschusses, sollten zunächst die Vertreter der beiden Bahngesellschaften miteinander konfrontiert werden. Bisher seien Verantwortliche der belgischen und der niederländischen Bahn immer getrennt voneinander befragt worden. Es ginge vor allem darum, im Sinne der Bahnreisenden herauszufinden, welche konkreten Lösungen angeboten werden, um die Verbindung wieder herzustellen, so die Ausschussvorsitzende.
Der niederländische Abgeordnete Paulus Jansen sagte im vrt-Hörfunk, die Erwartungen seien hoch. Durch die gemeinsame Befragung könnten die belgischen und niederländischen Parlamentarier nicht mehr gegeneinander ausgespielt werden. Jansen fordert, dass die Niederlande auf die alte Beneluxbahn zurückgreifen sollten, bis der Hochgeschwindigkeitszug wieder in Betrieb genommen werden kann.
belga/vrt/jp/mh - Bild: Dirk Waem (belga)