Laut Informationen der Zeitung La Libre Belgique hat sich die wallonische Regierung direkt am Donnerstag in einem Eilverfahren dazu entschlossen, bis zu eine Million Euro als Hilfsmaßnahme für die Zukunft der Stahlproduktion in Lüttich in die Hand zu nehmen. 1.300 Arbeitsplätze sind von der Schließung von sieben der zwölf Linien zur Kaltstahlproduktion betroffen.
Das Geld soll dazu benutzt werden, eine Bank oder einen Berater zu bezahlen, der einen Käufer für die Anlagen von ArcelorMittal findet. Dieser Käufer soll die Stahlproduktion im Lütticher Raum weiterführen.
Die Entscheidung der Wallonischen Regionalregierung ruft Kritik hervor. Einige Politiker äußerten Bedenken wegen Missachtung von Ausschreibeprozeduren. Andere weisen darauf hin, dass ArcelorMittal zurzeit gar nicht bereit ist, seine Anlagen zu verkaufen.
Am Freitag hatten Vertreter der Föderalregierung, der wallonischen Regionalregierung und der Gewerkschaften über die Zukunft des Lütticher Stahlbeckens beraten. Im Brüsseler Regierungsviertel demonstrierten bis zu 500 Stahlarbeiter vor dem Amtssitz von Premierminister Di Rupo. Dabei kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei.
belga/est - Bild: Bruno Fahy (belga)