Der Wachhund hat gebellt. Der Wachhund, das ist im vorliegenden Fall die Interregionale Umweltagentur CELINE. Die analysiert permanent die Luftqualität. Sorgen etwa außergewöhnliche Wetterbedingungen für erhöhte Schadstoffwerte in der Luft, dann schlägt die Agentur Alarm. Und dann greift ein landesweiter Aktionsplan.
Genau das ist jetzt passiert: Weil es windstill ist, und da zugleich wegen der Kälte die Haushalte mehr heizen müssen als sonst, steigt die Konzentration von Feinstaub in der Luft. Deswegen wird ein anderer Luftverschmutzer an die Kandare genommen, nämlich der Straßenverkehr. Bei Smogalarm wird die Höchstgeschwindigkeit auf vielen Autobahnabschnitten auf 90 Stundenkilometer beschränkt.
In Brüssel gilt überall Tempo 50. Die Polizei in der Hauptstadt hat in diesem Zusammenhang scharfe Kontrollen angekündigt. In der Wallonie verkehren die Busse der Nahverkehrsgesellschaft TEC an diesem Donnerstag sogar kostenlos, um eine Alternative zu bieten. In den beiden anderen Landesteilen sind De Lijn und Stib dem Beispiel nicht gefolgt. Auch bei der SNCB muss - wie gewohnt - bezahlt werden.
Angesichts der erhöhten Schadstoffwerte wird insbesondere an Menschen mit Atemwegsproblemen oder Senioren appelliert, größere körperliche Anstrengungen zu vermeiden.
Smogalarm zeigt Wirkung
Nach Ansicht der flämischen Gesundheitsbehörden erfüllt der Smogalarm seinen Zweck. Durch die Geschwindigkeitsbegrenzung werde der Smog zwar nicht aufgelöst, dennoch klagten weniger Menschen über Atemwegsprobleme, teilten die Behörden am Donnerstagmittag mit. In den letzten Stunden ist die Schadstoffbelastung vielerorts gesunken, dennoch halten die Behörden am Smogalarm bis Freitag fest.
Archivbild: Virginie Lefour (belga)