Bei den Zulieferbetrieben von Ford Genk hat ein Gerichtsvollzieher überprüft, ob die Zufahrten zu den Werken offen waren. Streikende hatten vor den Werkstoren Blockaden errichtet. Ein Richter hatte Bußgelder angedroht. Polizisten räumten die Zufahrten.
Etwa 200 Protestler hatten vor den Werkstoren der vier Zulieferbetriebe von Ford Genk Blockaden errichtet. Sie hatten bereits in der Nacht damit gerechnet, dass ein Gerichtsvollzieher die Aktion beenden würde. Das berichtet die vrt. Ein Richter hatte mit der Verhängung eines Bußgeldes gegen jeden gedroht, der sich weiter an der Blockade beteiligt.
Zu gewalttätigen Zwischenfällen kam es nicht. Die Streikenden erklärten, dass sie die Zugänge nicht versperren und keine Ausschreitungen provozieren wollen. Sie gingen davon aus, dass ohnehin nur wenige Beschäftigte die Arbeit aufnehmen wollten. Arbeiter, die am Morgen zum Schichtbeginn kamen, wurden zwar nicht behindert, standen aber vor verschlossenen Toren.
Später tauchten dann Polizei und Gerichtsvollzieher auf. Der Gerichtsvollzieher las den Protestlern die richterliche Anordnung vor. Eine Gewerkschaftsvertreterin forderte eine Kopie des Schreibens, was ihr aber zunächst verweigert wurde. Später erhielt sie zwar die Kopie, gleichzeitig wurde gegen sie ein Bußgeld in Höhe von 1.000 Euro verhängt.
Die Produktion bei Ford selbst liegt still, weil durch den Streik bei den Zulieferern die nötigen Teile fehlen.
Arbeitsministerin benennt Sozialschlichter
Arbeitsministerin Monica De Coninck hat einen Sozialschlichter benannt, um den festgefahrenen Dialog beim Autobauer Ford in Genk wieder in Gang zu bringen. Das wurde am Montagmittag in Brüssel bekannt.
Unterdessen wurden 68 Fahrzeuge vom Parkgelände freigegeben, um sie Kunden auszuliefern. Am Nachmittag könnten auch zwei oder drei LKW das Firmengelände in Genk verlassen, wurde von Gewerkschaftsseite mitgeteilt. Vor den Werkstoren protestieren weiter Dutzende Mitarbeiter von Zuliefer-Betrieben.
belga/vrt/mh/okr - Bild: Yorick Jansens (belga)