Der Grund: Kontrolleure hatten entlang der Schienen die Motorhaube eines Fyra-Zugs gefunden. Seit der Einführung der neuen Hochgeschwindigkeitszüge zwischen Amsterdam und Brüssel kommt es ständig zu Problemen. Außerdem üben Fahrgäste und Politiker heftige Kritik. Wie die niederländische Bahn mitteilte, werden bis mindestens Montagabend keine Fyra-Züge zwischen Brüssel und Amsterdam verkehren.
Pleiten, Pech und Pannen. Seit der Einführung der Fyra-Verbindung vor über einem Monat ist kein Tag ohne Probleme vergangen. Rund die Hälfte der Züge hatte zum Teil deutliche Verspätung, andere mussten ganz gestrichen werden. Am Donnerstag wurden drei Waggons offenbar durch Eis beschädigt. Seit Freitag dürfen keine Fyra-Züge mehr in Belgien verkehren, weil sich die Motorhaube eines Zugs während der Fahrt gelöst haben soll.
Die belgische Eisenbahn-Sicherheitsbehörde will jetzt den Beweis haben, dass die Züge sicher sind. Die niederländische und die belgische Bahn, die den Fyra gemeinsam betreiben, stehen heftig unter Druck. Fahrgastverbände sprechen nur noch vom „Fiasko-Zug". Das Problem: Mit Einführung der neuen Hochgeschwindigkeitszüge ist der alte InterCity Brüssel-Amsterdam ersatzlos gestrichen worden.
Politiker in Belgien und den Niederlanden fordern dessen sofortige Wiedereinführung. Eigentlich sollte der Fyra die Strecke zwischen den beiden Benelux-Metropolen in weniger als zwei Stunden zurücklegen. Die einzige Direkt-Verbindung zwischen Brüssel und Amsterdam bietet derzeit nur der Thalys.
Bild: Nicolas Maeterlinck (belga)
Das Fiasko mit den Fyra-Zügen ist kein Einzelfall.Es ist mittlerweile in fast allen Ländern die Regel daß neue Züge oft monate- oder sogar jahrelang stillstehen weil es technische Probleme gibt.In den Herstellerwerken wird trotz vieler Zertifikate und Zertifizierungen wegen Preisdruck das Management auf die Spitze getrieben und die Technik hat zu stimmen.Oft ist die Personalpolitik so daß Erfahrungen als Vorurteile abgetan werden und so stolpert man von einem Problem ins nächste.Die hohe Komplexibilität und die berechtigten Ansprüche der Nutzer der Fahrzeuge erfordern von den Herstellern ein gutes Managment und aber vor allen Dingen sehr hohe technische Kompetenz.