
Streng genommen ist es aber nicht das Arbeitsamt selbst, sondern ein Subunternehmen, das die Computersysteme des Forem verwaltet. Fakt ist: Wenn Mitarbeiter des wallonischen Arbeitsamtes wegen eines technischen Problems die dafür vorgesehene Hotline wählen, landet ihr Anruf nicht in Namur, Lüttich oder sonst wo in Belgien, sondern in der fast 3.000 Kilometer entfernten marokkanischen Hauptstadt Rabat. Dort betreibt die Firma Econocom, die die Computersysteme des Forem verwaltet, ein Call-Center.
Politiker aller Parteien, darunter der wallonische Abgeordnete Manu Disaboto von den Grünen und Willy Borsus von den wallonischen Liberalen MR, sprechen von einem Skandal.
Der Leitung des Forem ist die ganze Geschichte ausgesprochen peinlich. Sie hätte gerne auf die Schlagzeilen verzichtet. Doch die wallonische Arbeitsamtsdirektorin Marie-Christine Van Bockstael erklärt: "Wir durften gar nicht anders handeln." Denn der Auftrag, das Computersystem zu unterhalten, sei öffentlich ausgeschrieben worden. Damit musste der Anbieter mit dem günstigsten Angebot berücksichtigt werden. Das Forem habe das nicht mit Freude gemacht, so Van Bockstael. Aber es habe keine andere Lösung gegeben, da man in solchen Ausschreibungen nicht fordern dürfe, dass die Arbeit hierzulande ausgeführt werde.