Die Lage im Norden Malis spitzt sich weiter zu. Frankreich will im Laufe des Tages weitere Kampflugzeuge vom Typ "Rafale" in die Region verlegen.
Belgien entsendet zwei C-130 Transportflugzeuge und zwei Helikopter mit medizinischem Material nach Mali. Das teilte Verteidigungsminister Pieter De Crem nach einem Treffen des Kernkabinetts am Dienstagnachmittag mit.
Ein C-130 Flieger ist ab sofort einsatzbereit - spätestens Freitag soll es los gehen. Rund 80 Soldaten werden Frankreich in Mali im Kampf gegen die islamistischen Rebellen mit logistischer Hilfe zur Seite stehen. Ein Kampfeinsatz ist ausgeschlossen.
Die belgische Präsenz ist für mindestens sechs Wochen geplant - Ende Februar soll eine erste Bilanz gezogen werden. Die Kosten der Operation liegen bei 660.000 Euro und fließen aus dem Haushalt des Verteidigungsministeriums.
Derweil ruft das Außenministerium alle Belgier dazu auf Mali so schnell wie möglich zu verlassen. Betroffen sind 183 Menschen - für Ausreisemöglichkeiten wird gesorgt.
Dänemark und Großbritannien haben Frankreich bereits Unterstützung zugesagt. Auch die USA und Deutschland wollen Paris zur Seite stehen. Die EU-Außenminister werden noch in dieser Woche bei einer Sondersitzung in Brüssel über die Lage in Mali beraten. Dabei soll "die rasche Entsendung" von rund 200 EU-Militärausbildern besprochen werden. Am Kampfeinsatz will sich Europa nicht beteiligen.
Außenminister Didier Reynders hat derweil die Langsamkeit einer internationalen Antwort auf den Vormarsch der Islamisten in Mali bedauert. Frankreich habe "mit raschem Handeln eine internationale Operation vorweggenommen", sagte Reynders im RTBF-Rundfunk. Die Militärintervention Frankreichs solle so rasch wie möglich "zu einem internationalen Einsatz werden, bei dem Belgien weiterhin eine Rolle spielen werde", sagte der Außenminister. Er erinnerte zudem daran, dass Belgien bereits im September der Beteiligung an einer internationalen Intervention auf Ersuchen der Regierung in Bamako prinzipiell zugestimmt habe.
Auf parlamentarischer Ebene soll eine gemischte Kommission des Verteidungs- und des außenpolitischen Ausschusses rasch einberufen werden, erklärte Verteidigungsminister De Crem im flämischen Rundfunk.
belga/vrt/sd - Archivbild: Gerard Gaudin (belga)