Die milliardenschwere Fusion der Logistikkonzerne United Parcel Service (UPS) und TNT Express steht vor dem Aus. Die europäischen Wettbewerbshüter haben die Unternehmen darüber informiert, dass sie die Ablehnung des Vorhabens vorbereiten.
UPS und TNT Express reagierten enttäuscht auf die Nachricht aus Brüssel. Nach bisherigen Angaben wollten die Wettbewerbshüter ihre Entscheidung am Dienstag offiziell bekanntgeben. Brüssel hatte von Anfang an Bedenken gegen den Milliardendeal.
Die EU begründet ihre Haltung damit, dass eine Übernahme den Wettbewerb einschränken würde. Schließlich bieten nur vier Unternehmen in Europa ein ähnlich breites Angebot an Paketdiensten an. Neben UPS und TNT sind das die Deutsche Post DHL und das US-Unternehmen FedEx.
Für den Lütticher Flughafen hätte die Fusion den möglichen Wegzug des Paketzustellers TNT nach Köln bedeutet. Das niederländische Unternehmen hat in Bierset sein Logistikzentrum für den europäischen Markt. In Lüttich arbeiten 1.500 Personen für den Kurierbetrieb. Weitere 500 Personen werden von TNT Airways und weitere 100 für eine Filiale, die sich um den Unterhalt kümmert, beschäftigt.
Personal befürchtet drastische Sparmaßnahmen
Die Nachricht der wohl geplatzten Übernahme von TNT Express durch den US-amerikanischen Paketzusteller UPS beunruhigt die 1.500 TNT-Angestellten am Lütticher Flughafen Bierset: Sollte sich kein anderer Investor finden, befürchten Gewerkschaften drastische Sparmaßnahmen für das TNT-Logistikzentrum in Lüttich.
Die Gewerkschaftsvertreter haben das dortige TNT-Personal am Dienstag zu einer außerordentlichen Betriebsversammlung aufgerufen.
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