In Belgien gehören drei Viertel der verschriebenen Antibabypillen der 3. und 4. Generation an. Den jüngsten Studien zufolge erhöhen diese das Thrombose-Risiko bei drei bis vier Frauen von 10.000, statt wie zuvor bei zwei Frauen von 10.000. Die föderale Agentur für Medikamentensicherheit spricht von rund 20 unerwünschten Nebenwirkungen, darunter Sehstörungen, nach einer Beobachtung von rund einer Million Nutzerinnen.
Gesundheitsministerin Laurette Onkelinx lässt den Ärzten des Landes ein Rundschreiben zukommen. Darin sollen die Ärzte aufgefordert werden, bei der Verschreibung der Antibabypille der sogenannten 3. und 4. Generation das Thrombose-Risiko der Nutzerinnen zu überprüfen. Onkelinx warnte aber vor Panikmache: Die Sachverständigen seien nicht beunruhigt, da die Nebenwirkungen selten und bekannt seien.
Diese Aussagen erfolgen vor dem Hintergrund der Diskussion in Frankreich, wo das Gesundheitsministerium beschlossen hat, ab März diese Antibabypillen nicht mehr rückzuvergüten. Die französische Gesundheitsministerin erklärte am Freitag, sie wolle die Diskussion auf die europäische Ebene bringen, nicht um die Pille der 3. und 4. Generation zu verbieten, sondern um die Verschreibungshinweise zu ändern.
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