Im Mittelpunkt der festlichen Übergabe in der Residenz des deutschen Botschafters stand die militärische Zusammenarbeit in Afghanistan. Seit rund zehn Jahren arbeiten belgische und deutsche Soldaten im Norden des Landes Hand in Hand. Unter anderem dafür hat De Crem die hohe Auszeichnung erhalten. Der deutsche Botschafter nannte den Belgier aber auch einen „großen Europäer".
Interesse für Deutschland
Pieter De Crem interessiert sich bereits seit seiner Kindheit für das große Nachbarland. Seine Eltern haben mit ihm die Bundesrepublik bereist. Als Jugendlicher überredete er sogar seine Mitschüler, eine Klassenfahrt nach Deutschland zu organisieren.
Seit 2007 ist De Crem belgischer Verteidigungsminister. Von Anfang an hat er großen Wert auf Zusammenarbeit mit den Nachbarländern gelegt. Neben den Niederlanden, Luxemburg und Frankreich auch mit Deutschland. Das große Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ist für ihn eine ganz besondere Auszeichnung.
Afghanistan
Im Norden Afghanistans - in Kundus - arbeiten belgische und deutsche Soldaten seit Jahren Hand in Hand. Im gemeinsamen Auslandseinsatz sind sie zuständig für Kampfmittelbeseitigung, aber auch für die Ausbildung afghanischer Soldaten. Und: Sie gehen auf die Bevölkerung zu. Kurzum: Belgien und Deutschland arbeiten eng zusammen. Außerdem unterstützen sich die Streitkräfte beider Länder gegenseitig vorbildlich,. Das sagte der deutsche Botschafter in Brüssel, Eckart Cuntz.
"Pooling and Sharing"
Verteidigungsminister De Crem gilt als einer der Gründerväter der militärischen Zusammenarbeit. „Pooling und sharing" heißt sein Zauberwort, das unter belgischem EU-Ratsvorsitz angenommen werden konnte. Konkret heißt das: Die Streitkräfte bündeln und teilen Material und Personal. So werden Rüstungsankäufe aufeinander abgestimmt, Übungen gemeinsam durchgeführt und Rekruten zusammen ausgebildet.
Pieter De Crem gilt auch als Verfechter einer gemeinsamen Benelux-Armee, die er vor einigen Monaten mit seinen Kollegen aus den Niederlanden und Luxemburg auf den Weg gebracht hat.
Bild: Benoit Doppagne