194.002 Autos sind im vergangenen Jahr wegen zu hoher Geschwindigkeit auf den Autobahnen in der Wallonie geblitzt worden. So viele, wie noch nie. Das teilte das zuständige Ministerium mit. Dabei nahm die Zahl der Fahrzeuge, die von einer Kamera in einem fest installierten Radarkästchen geblitzt worden ist, sogar leicht ab.
Die enorme Zunahme ist deshalb vor allem auf die beweglichen Radarkontrollen zurückzuführen. Also auf die Blitzer, die nur zeitweise irgendwo aufgestellt werden, meist an Baustellen, und wo die Autofahrer in der Regel nicht wissen, dass ihre Geschwindigkeit gemessen wird.
Den Rekord in der Geschwindigkeitsübertretung 2012 hält übrigens ein Autofahrer, der im vergangenen Sommer auf der E42 in der Nähe von Fleurus geblitzt worden ist. Er war mit 280 Stundenkilometern unterwegs.
Umfrage: Belgier nicht verärgert
Die große Mehrheit der Belgier ist für eine strengere Verkehrspolitik. Das geht aus der ersten Verkehrssicherheitsumfrage des Belgischen Verkehrsinstitutes hervor. So sind 90 Prozent der Befragen für mehr Alkoholkontrollen. 60 Prozent unterstützen ein absolutes Alkoholverbot am Steuer. 65 Prozent wollen, dass der Führerschein an eine medizinische Untersuchung im Abstand von zehn Jahren gekoppelt wird.
2011 starben auf den Straßen des Landes 770 Menschen. Für die Umfrage wurden über 2.200 Belgier zu ihrer persönlichen Einschätzung zur Sicherheit im Straßenverkehr befragt. Sie wurden aufgefordert, auch Vorschläge zu unterbreiten, wie man den Verkehr sicherer machen kann. Das Institut für Verkehrssicherheit will die Umfrage bis 2020 jährlich wiederholen.
Bild: Benoit Doppagne (belga)