Metro ist eine kostenlose Zeitung und liegt jeden Morgen in den belgischen Bahnhöfen aus. Die Schlagzeile am Freitag: "Die N-VA legt die Unabhängigkeit in den Kühlschrank". Will heißen: Das Projekt eines eigenen flämischen Staats liegt erst mal auf Eis.
Stattdessen plädieren die Nationalisten für ein "konföderales" Belgien mit weitreichender Autonomie für die beiden großen Teilstaaten: für Flandern und die Wallonie. Auf der föderalen Ebene würden sich beide Akteure dann begegnen.
Wie genau die neue Staatsstruktur aussehen soll und welche Aufgaben Belgien noch wahrnehmen soll, dazu sagte Ben Weyts, der stellvertretende Parteivorsitzende der N-VA, in dem Zeitungsinterview nichts. Ein Parteikongress Ende 2013 oder Anfang 2014 soll Klarheit bringen.
Die anderen Parteien hatten die Nationalisten wiederholt aufgefordert, ihre Zukunftspläne deutlich zu machen. Aus Umfragen geht hervor, dass ein Großteil der N-VA-Wähler gegen die flämische Unabhängigkeit und damit gegen das Ende Belgiens ist.
Bild: Nicolas Maeterlinck (belga)