Wegen der peinlichen Datenpanne droht der SNCB ein Bußgeld von bis zu 100.000 Euro. Die Bahn will ihrerseits gerichtliche Schritte gegen einen Internet-Nutzer einleiten, der das Datenleck aufgearbeitet hat.
Der junge Mann hat im Internet eine Suchmaschine eingerichtet. Dort kann man seinen Namen eingeben und sehen, ob man vom Datenleck bei der SNCB betroffen war. Angaben wie Adresse, E-Mail und Telefonnummer sind dort allerdings nicht sichtbar. Die Bahn prüft jetzt rechtliche Schritte gegen die Internetseite, denn der Besitz und das Hochladen dieser Daten seien illegal.
Doch die SNCB stößt auf Kritik. Schließlich waren der Bahn selbst die Daten von über 1,4 Millionen Kunden abhanden gekommen. Am Wochenende konnte man zeitweise Name, Anschrift und Telefonnummer von Kunden der SNCB-Tochter Europe im Internet finden.
Die Datenschutzkommission will jetzt Erklärungen vom Konzern und prüft, ob die SNCB Datenschutzbestimmungen verletzt hat. Die Kommission befürchtet, dass die Daten in die Hände von Dritten gelangt sind und dass kommerzielle Anbieter die Daten der Privatkunden weiterverkaufen. Am Freitag soll es ein Treffen zwischen Bahn und Datenschützern geben.
Archivbild: Elisabeth Callens (belga)