Die Gemeinde ließ die Bürger heute über Lautsprecher warnen, vorerst kein Gemüse und Obst aus dem eigenen Garten zu verzehren und kein Regenwasser zu benutzen. Auch vom Verzehr frischer Milchprodukte aus der Umgebung wird abgeraten. Die Empfehlung gilt für einen Umkreis von 10 Kilometern um den Betrieb, der Stoffe zur Krebsbehandlung herstellt. Dort war am Wochenende radioaktives Jod 131 ausgetreten. Ursache dafür war offenbar ein Fehler in der Belüftung. Die Atomaufsicht war am Montag über den Vorfall informiert worden und hatte die Anlage einen Tag später stillgelegt. Die Anrainer des staatlich kontrollierten Unternehmens reagierten auch heute zumeist gelassen. Sie beklagen nur den Mangel an Informationen seitens des Betriebs und der Behörden. Allerdings befürchten viele ähnliche Vorfälle für die Zukunft.
Experten der Universitäten Lüttich und Löwen erklärten heute, die entwichenen radioaktiven Stoffe stellten nur ein geringes Risiko für die Gesundheit der Bevölkerung dar.
alle/pma