
Verbraucherminister Johan Vande Lanotte plante daher die Einführung eines Höchsttarifs für Gas. Plante - denn der Höchstpreis kommt erst mal nicht.
Innerhalb der Koalition gab es jedenfalls keine Mehrheit für Johan Vande Lanottes Vorschlag, es kommt also erst mal kein Höchstpreis fürs Gas.
Stattdessen will die Regierung die Konkurrenz auf dem Energiemarkt spielen lassen. Allerdings: Ganz so sicher ist sich das Kabinett dann doch nicht, es hat schon mal eventuellen drastischen Erhöhungen prophylaktisch einen Riegel vorgeschoben. Bis zum 15. Dezember müssen alle Versorger ihr Tarife bekanntgeben, die sie ab dem 1. Januar anwenden. Sollte die Regierung die für zu hoch erachten, dann will sie sich einmischen und die Anbieter zur Not zwingen, ihre Preise zu drücken.
Der für Energiefragen zuständige Staatssekretär Melchior Wathelet hofft auf eine Art Preis-Messe für Gas. Er will die Konkurrenz spielen lassen. Wo allerdings die Schmerzgrenze der Regierung liegt, welcher Tarif zu hoch ist und welcher nicht, das wollte die Koalition am Freitag aus taktischen Gründen nicht verraten.
In Zukunft soll der Gaspreis nicht mehr an den Entwicklungen am Ölmarkt gebunden sein. Von dieser Entkoppelung erhofft sich die Regierung mehr Stabilität beim Gas, also günstigere Preise beziehungsweise Tarife, die nicht unnötig schnell steigen. Das Problem ist aber, dass die Gasversorger selber in solchen Koppelverträgen drinhängen, das heißt, dass auch sie mehr zahlen müssen fürs Gas, wenn das Öl teurer wird. Deswegen hat sich die Regierung auf eine Übergangsfrist von zwei Jahren verständigt - so lange darf es diese Koppelung noch geben. Allerdings nicht mehr zu 100 Prozent wie heute. Ab dem kommenden Jahr darf der Gaspreis nur noch zur Hälfte an den Ölmarkt-Entwicklungen gebunden sein, 2014 nur noch zu 35 Prozent und ab 2015 dann überhaupt nicht mehr.
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