Beiden Männern wird Marktmanipulation vorgeworfen. Sie sollen die Öffentlichkeit bewusst getäuscht haben und sie nicht über den finanziellen Zustand des Bankinstituts informiert haben. Fortis musste 2008 gerettet werden und hatte als erste belgische Bank Staatshilfen bekommen.
Anschuldigungen auch gegen Nummer zwei der Fortis-Bank
Die Staatsanwaltschaft in Brüssel schaltet einen Gang höher. Nach Ex-Fortis-Chef Jean-Paul Votron wird jetzt auch die aktuelle Nummer zwei Belgiens größter Bank beschuldigt. Filip Dierckx sitzt nicht nur im Direktionsrat von BNP Parisbas Fortis, er ist auch Vorsitzender der belgischen Bankenvereinigung Febelfin. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Marktmanipulation vor.
Bereits Ende 2008 hatte die Justiz ihre Ermittlungen in der Fortis-Akte aufgenommen. Sie geht unter anderem der Frage nach, ob Spitzenmanager Risiken falsch eingeschätzt haben. Auch untersuchen die Ermittler genau, wie die Bankengruppe vor, während und nach ihrer Zerschlagung kommuniziert hat. Möglicherweise wurde die Öffentlichkeit bewusst getäuscht und nicht über den reellen finanziellen Zustand der Einrichtung in Kenntnis gesetzt.
Ex-Fortis-Chef Votron erklärte am Donnerstag, er sei sich keiner Schuld bewusst. In den Niederlanden ist er bereits verurteilt worden - Votron hat allerdings dagegen Berufung eingelegt. Die Benelux-Staaten hatten die Fortis-Bank 2008 mit insgesamt elf Milliarden Euro gerettet - Belgien hat davon knapp die Hälfte gezahlt.
Bild: Virginie Lefour (belga)