
Die Preise für Strom und Gas werden ab dem 1. Januar deutlich steigen. Nach Berechnungen der Wirtschaftszeitung L'Echo könnte Strom bis zu 15 Prozent teurer werden, Gas zwischen 9 und 13 Prozent. Grund für den deutlichen Preisanstieg ist die Untätigkeit der Föderalregierung. Sie hat es bisher versäumt, die Berechnung der Strom- und Gaspreise neu zu regeln.
Seit April sind die Preise für Strom und Gas nicht mehr gestiegen. Die Föderalregierung hatte damals beschlossen, die Preise bis zum Ende des Jahres einzufrieren. Grund war der Verdacht, dass die Energiepreise in Belgien zu hoch sind.
Um sich die Sache näher anzuschauen, beschloss die Regierung, die Preise erst einmal einzufrieren. Doch erst am kommenden Freitag will sich das Kernkabinett um Premierminister Elio Di Rupo um die Sache kümmern. Die Beschlüsse, die dann gefasst werden, könnten frühestens im April greifen. Für die Energielieferanten bedeutet das: Zwischen Januar und April können sie machen, was sie wollen.
Auch Staatssekretär Melchior Wathelet geht von einer Preissteigerung aus. In einem RTBF-Interview sagte der PS-Politiker, er glaube nicht, dass die Erhöhung bei 10 bis 15 Prozent liegen werde. Experten würden von sechs bis neun Prozent sprechen. Denn die Rechnungen für Energie würden sich noch aus vielen anderen Kosten zusammensetzen, wie zum Beispiel den Kosten für die Netze und die Verteilung der Energie bis in den einzelnen Haushalt. Diese Preise habe die Föderalregierung bis 2014 eingefroren.
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