Am frühen Montagabend waren die Proteste kurz außer Kontrolle geraten. Die aufgebrachten Bauern versprühten 15.000 Liter Milch Richtung Europa-Parlament, aber auch Richtung Polizei. Die antwortete mit Tränengas und Gummiknüppeln.
Am Montagvormittag hatten Hunderte Schlepperfahrer aus ganz Europa die Zufahrtswege nach Brüssel teilweise lahmgelegt. Heute (Dienstag) sind symbolische Aktionen geplant - unter anderem eine Mahnwache.
Die Landwirte fordern einen fairen Milchpreis und die Einführung einer flexiblen Mengenregulierung. Am Mittwoch und am Donnerstag wollen die EU-Agrarminister in Brüssel über die Milchkrise beraten.
Autofahrer müssen sich am Dienstag wieder auf Verkehrsbehinderungen einstellen. Am frühen Nachmittag wollen die Landwirte aus allen Teilen Europas die Heimreise antreten.
Am Montagabend fand eine Diskussionsrunde mit EU-Politikern statt. Ein Mitglied der Europäischen Volkspartei und der Vorsitzende des Agrarausschusses hatten ihre Teilnahme abgesagt. Für Erich Pohen, der Präsident der ostbelgischen Milcherzeugergenossenschaft hat sich der Protest in Brüssel dennoch gelohnt.
vrt/alk/est/okr - Bild: Laurie Diffembacq (belga)