Der Verband der Berufsjournalisten in Belgien hat die Veröffentlichung von Teilen eines vertraulichen Gesprächs zwischen Michelle Martin und Jean-Denis Lejeune verurteilt.
Journalisten und ihre Arbeitgeber stünden nicht über dem Gesetz, heißt es in einer Erklärung des Verbandes. Zu den deontologischen Grundregeln, über die nicht diskutiert werden könne, gehöre der Schutz des Privatlebens, so die Vereinigung der Berufsjournalisten.
Am Freitagabend hatte ein privates und vertrauliches Gespräch zwischen der Ex-Frau von Marc Dutroux und dem Vater der durch dessen Machenschaften ums Leben gekommenen Tochter Julie an einem geheimen Ort stattgefunden.
Durch ein unglückliches Versehen hatte eine Journalistin der Zeitungsgruppe Sudpresse Teile der Unterredung via Handy mithören können. Anschließend veröffentlichte die Gruppe Auszüge daraus. Die Anwälte von Martin und Lejeune werden Klage einreichen.
vrt/mh - Illustrationsbild: Bruce Bennett (afp)