In der Brüsseler Kathedrale St. Michael und Gudula ist am Vormittag das Te Deum in Anwesenheit der Kinder des Königspaares gesungen worden. Thronfolger Prinz Philippe und Prinzessin Mathilde, Prinzessin Astrid und Prinz Lorenz sowie Prinz Laurent und Prinzessin Claire repräsentierten das Königshaus.
Erstmals nahm Königin Fabiola nicht an der Zeremonie teil, da die Feier dem Hof zufolge für die 84-Jährige zu anstrengend gewesen wäre. Das Te Deum findet traditionell in Abwesenheit des Königs in St. Michael und Gudula statt.
Neben Premierminister Elio Di Rupo war die Regierung u.a. durch die Vizepremiers Joëlle Milquet und Didier Reynders sowie Verteidungsminister Pieter De Crem vertreten. Auch über 250 Primarschulkinder nahmen am Te Deum aus Anlass des Tages der Monarchie in der hauptstädtischen Kathedrale teil.
Erzbischof Léonard prangerte die anhaltende Entlassungswelle in der belgischen Wirtschaft an. Sein Mitgefühl gelte allen Menschen, die ihren Arbeitsplatz verloren hätten oder in der Angst lebten, ihren Job zu verlieren. Das Vorgehen der Verantwortlichen bei Ford Genk nannte Erzbischof Léonard unmenschlich. Dass Unternehmen gewinnorientiert arbeiten müssten, sei eine Tatsache. Dass die Gewinnmaximierung aber auf Kosten von Arbeitnehmern und ihren Familien gehe, die in die soziale Not entlassen würden, sei unannehmbar.
In seiner Predigt ging der Erzbischof auch auf die politische Entwicklung Belgiens ein. Der Weisheit des Königs und der politischen Führungskräfte sei es zu verdanken, dass die noch vor einem Jahr festgefahrenen Verhandlungen auf föderaler Ebene zur Bildung einer stabilen Regierung geführt hätten.
belga/mh - Bild: Benoit Doppagne (belga)