Für die Rekapitalisierung bringen die beiden Staaten gemeinsam 5,5 Milliarden Euro auf. Belgien trägt davon 53 Prozent. Vanackere hatte sich zunächst dafür eingesetzt, dass Frankreich und Belgien je die Hälfte der Rettungssumme übernehmen. Das konnte er nicht durchsetzen.
Anleihe auf dem Kapitalmarkt
Es geht also um 5,5 Milliarden Euro, wovon Belgien 53 Prozent, das heißt, 2,9 Milliarden aufbringen muss. Das Geld wird jedoch nicht aus dem Haushalt genommen, sondern in Form einer Anleihe auf dem Kapitalmarkt aufgenommen und dann der Dexia zur Verfügung gestellt. Zu Lasten des Haushalts gehen dann lediglich die Zinsen, die auf die Anleihe zu zahlen sind. Die Regierung Di Rupo vermeidet es somit, für 2013 noch weitaus mehr Einsparungen finden zu müssen als die rund 4 Milliarden Euro, nach denen die Minister seit drei Wochen bisher ergebnislos suchen.
Bürgschaft
Frankreich übernimmt einen größeren Anteil der Staatsbürgschaft. Die Bürgschaft wurde von 90 Milliarden auf 85 Milliarden verringert. Davon trägt Belgien 51 Prozent. Das sind rund neun Prozent weniger als bisher.
Der Finanzkonzern gilt als erstes Opfer der Euro-Schuldenkrise. Im Strudel der Krise wurde Dexia schon zweimal mit Staatshilfen gerettet. Belgien, Frankreich und Luxemburg hatten sich im Oktober 2011 auf die Aufspaltung der Bank geeinigt.
Mittlerweile hat die Dexia-Holding die Wirtschaftszahlen für das dritte Quartal 2012 veröffentlicht. Demnach muss die Bank Verluste in Höhe von rund 1,2 Milliarden Euro verkraften. Insgesamt belaufen sich die Verluste für die ersten neun Monate dieses Jahres auf knapp 2,4 Milliarden Euro.
vrt/belga/dpa/rkl/sh - Archivbild: Philippe Huguen (afp)