Die föderale Arbeitsministerin Monica De Coninck will prüfen, ob im Zusammenhang mit der Schließung von Ford Genk die Möglichkeit einer Frühpension ab 50 besteht. Zunächst müsse aber der soziale Begleitplan für die Belegschaft ausgearbeitet werden, so die Ministerin. Nach Angaben der Gewerkschaften sind rund 1.800 der insgesamt 4.300 Ford-Mitarbeiter 50 Jahre oder älter.
Für den Abend ist ein Treffen von Vertretern der föderalen und der flämischen Regierung geplant. Dabei soll nach Angaben von Arbeitsministerin De Coninck insbesondere erörtert werden, welche Möglichkeiten zur Schaffung neuer Betriebe und Arbeitsplätze es gibt.
Umfassende Kürzung der Produktion in Europa
Einen Tag nach der Ankündigung des US-Autobauers, die Produktionsstätte Genk aufzugeben, wurde bekannt, dass Ford auch in Großbritannien Niederlassungen schließt. Betroffen ist der Standort Southampton, wo zuletzt noch 500 Mitarbeiter in der Produktion des Transit arbeiteten. In Dagenham, wo ausschließlich Motoren gefertigt werden, sollen 900 Menschen entlassen werden.
Russland ausgeschlossen werde die Produktionskapazität in Europa um 355.000 Fahrzeuge verringert, teilte der US-Autobauer mit. Dies entspricht einer Kürzung um 18 Prozent. Für das laufende Jahr erwartet Ford einen Verlust von mehr als 1,5 Milliarden Dollar im Europageschäft.
Volvo Cars wird Arbeitsverträge nicht verlängern
Bei Volvo Cars in Gent wird die Produktion ab Januar gedrosselt. Der Autohersteller teilte mit, rund 300 befristete Arbeitsverträge, die Ende des Jahres ausliefen, würden nicht verlängert. In Gent werden vier Volvo-Modelle zusammengebaut. 5.200 Menschen sind dort beschäftigt.
vrt/mh - Bild: Kristof Van Accom (belga)