Bei der Abstimmung über die Aufnahme von Ruanda in den UN-Sicherheitsrat hat sich Belgien enthalten. Das hat Außenminister Reynders dem kongolesischen Premierminister Matata gesagt. Grund für die Enthaltung sei, dass Ruanda weiterhin die Rebellen im Ost-Kongo unterstütze. Reynders versicherte, Belgien werde die Lage im Auge behalten.
Am Freitag hatte die UNO-Vollversammlung insgesamt fünf Staaten als neue nicht-ständige Mitglieder in den Sicherheitsrat gewählt, darunter Ruanda. Kongos Premier Matata nannte die Entscheidung widersprüchlich. Erst im Juni hatten mehrere UN-Länder ihre Entwicklungshilfe für Ruanda wegen blutiger Machenschaften auf Eis gelegt.
Der kongolesische Premierminister Augustin Matata Ponyo Mapon war am Sonntag zu einem zweitägigen Staatsbesuch in Belgien eingetroffen. Im Verlauf der Visite trifft Matata auch die Minister für Finanzen und Verteidigung, Steven Vanackere und Pieter De Crem, sowie Premierminister Elio Di Rupo. Außerdem ist ein Gespräch mit EU-Ratspräsident Van Rompuy geplant. Es handelt sich um den ersten Belgien-Besuch des kongolesischen Premiers seit den umstrittenen Parlamentswahlen von November vergangenen Jahres.
Am Mittwoch reist Matata für drei Tage nach Deutschland weiter. Bei seinem Besuch will er Regierungsmitgliedern und Wirtschaftsakteuren verschiedene Projekte erläutern, die derzeit zur Sanierung seines Landes durchgeführt werden. Der Internationale Währungsfonds erwartet ein Wachstum der Demokratischen Republik Kongo von 7,2 Prozent im laufenden Jahr und 8,2 Prozent im Jahr 2013.
belga/jp - Bild: Benoit Doppagne (belga)
Hoffe nur dass der Besuch nicht dazu dient die Waffenkammern Kongos aufzufüllen. Das Ruanda in den UN-Sicherheitsrat aufgenommen wird ist ein Skandal. Durch den Bürgerkrieg im Osten Kongos sind die letzten freilebenden Berggorillas vor dem Aussterben bedroht.