Michelle Martin hatte über ihren Anwalt an Jean-Denis Lejeune die Botschaft gerichtet, dass sie mit ihm zusammentreffen möchte. Das Gespräch soll im Beisein eines Vermittlers an einem zu bestimmenden Ort stattfinden. Jean-Denis Lejeune hatte sich zunächst Bedenkzeit ausgebeten. Jetzt hat er den Vorschlag angenommen.
Er erhofft sich von dem Gespräch Einzelheiten zum Tod seiner Tochter Julie, die zusammen mit ihrer ebenfalls von Dutroux entführten Freundin Mélissa in einem Kellerversteck des Kinderschänders verhungert war.
Die Dutroux-Ex-Frau Michelle Martin trägt daran insofern eine Mitschuld, als sie die beiden Kinder, während ihr Mann eine Gefängnisstrafe verbüßte, nicht ernährt hatte. Es wird davon ausgegangen, dass die Zusammenkunft schon sehr bald stattfinden wird.
Strafvollstreckungsgericht gibt grünes Licht
Das Strafvollstreckungsgericht von Mons hat einem Treffen von Michelle Martin mit Jean-Denis Lejeune zugestimmt. Damit kann die Begegnung im Beisein eines Vermittlers stattfinden. Wann und wo das geschehen soll, steht noch nicht fest.
Michelle Martin, die Ex-Frau und Komplizin von Marc Dutroux, war Ende August vorzeitig aus der Haft entlassen worden. Zu den Auflagen, die das Gericht machte, gehört, dass sie keinen Kontakt zu den Familien der Opfer aufnehmen darf. Martin selbst hatte eine Abänderung dieser Auflage beantragt.
Paul Marchal, Vater der von Dutroux ermordeten An, will Martin nicht treffen. Er betrachtet die die Initiative der Dutroux-Komplizin als Versuch, die Öffentlichkeit zu beeinflussen.
Bild: Dirk Waem (belga)