Der sozialistische Föderalminister Paul Magnette wird Bürgermeister von Charleroi. Die PS hatte in Charleroi eine absolute Mehrheit erreicht und kann dort alleine regieren. Magnette bestätigte derweil seinen Willen, die Regierung zu Gunsten der Stadt Charleroi zu verlassen.
Mit weit über 24.000 Vorzugsstimmen ist der PS-Politiker Paul Magnette mit Abstand der populärste Politiker bei der Gemeindewahl in der Wallonie, gefolgt von Premier Di Rupo in Mons (die PS kam auf 55 Prozent), Maxime Prévot in Namur und Willy Demeyer in Lüttich.
In Tournai, der Stadt des wallonischen Ministerpräsidenten Demotte, bleiben die Sozialisten stärkste politische Kraft. Hinsichtlich der Vorzugsstimmen unterlag Demotte hingegen seiner liberalen Herausforderin Marie-Christine Marghem.
Neben Magnette tauschen auch Vincent Van Quickenborne (Open Vld) und Benoit Cerexhe (cdH) ihr Ministeramt für eine Bürgermisterschärpe ein. Van Quickenborne wechselt wie erwartet an die Spitze der Stadt Kortrijk, Cerexhe wird Bürgermeister von St. Pieters-Woluwé. Premier Di Rupo und Pieter De Crem sind zwar in Mons und Aalter gewählt, lassen sich aber als Stadtoberhaupt vertreten.
Immer mehr "Alleinherrscher"
In der Wallonie werden immer mehr Gemeinden von absoluten Mehrheiten regiert. Die Zahl der Alleinherrschaften einer Partei auf kommunaler Ebene ist nach der Gemeindewahl von 171 im Jahr 2006 auf inzwischen 194 gestiegen. Demnach regiert die PS demnächst in 48 Gemeinden allein. Die Liberalen kommen in 14 Gemeinden, cdH in fünf und Ecolo in einer Gemeinde ohne Koalitionspartner aus.
belga/rkr - Bild: Virginie Lefour (belga)