Premierminister Leterme forderte, Irland müsse beim EU-Gipfel kommende Woche in Brüssel klarstellen, wie es weitergehen solle. Außenminister De Gucht erklärte, es sei bedauerlich, dass sich Irland von der Union abgrenze, wo das Land doch seinen derzeitigen Wohlstand vor allem Europa zu verdanken habe. Das 'Nein' dürfe aber nicht als generelle Ablehnung der EU verstanden werden.
In einem Referendum hatte die Bevölkerung Irlands den EU-Reformvertrag vorgestern mehrheitlich abgelehnt. Die EU-Kommission und die meisten EU-Länder plädieren dennoch dafür, dass die übrigen acht Mitgliedsländer den Vertrag noch ratifizieren - 18 haben ihn bereits gebilligt.
Der Vertrag soll die EU auf eine neue rechtliche Grundlage stellen und ihr mehr Handlungsfähigkeit und mehr Demokratie einräumen.
Belgien enttäuscht über Ausgang des EU-Referendums in Irland
Das 'Nein' der Iren zur Reform der Europäischen Union ist in Belgien und anderen EU-Mitgliedsländern mit Enttäuschung aufgenommen worden.