Die Entscheidung der Regierung, ab Januar 2013 die Zuschläge für Zweibettzimmer in den Krankenhäusern abzuschaffen, könnte zahlreiche Entlassungen und Abgänge mit sich bringen.
Wie die Ärztegewerkschaft Absym im Interview mit der Tageszeitung "Le Soir" erklärte, werde die Abschaffung den Verlust von landesweit 3000 Arbeitsplätzen mit sich ziehen. Manche Ärzte dächten daran, ins Ausland zu ziehen oder für Privatpraxen zu arbeiten, wo ihnen die Zusatzhonorare garantiert seien.
In den Krankenhäusern, die diese Zuschläge berechnen, fürchtet man um die Rentabilität der Einrichtungen. Durch die Abschaffung der Zuschläge für Zweibettzimmer würden die Kliniken viel Geld verlieren, und deswegen müssten sie wohl Personal abbauen, warnt der Sektor.
Die Ärztegewerkschaft verglich die Situation mit den Jobverlusten bei Arcelor Mittal. Diese Maßnahme sei nur eingeführt worden, um diejenigen zufrieden zu stellen, die sich ein staatliches Gesundheitswesen wünschten. Gesundheitsministerin Onkelink reagierte empört auf die Äußerungen und den Vergleich mit Arcelor. Sie sagte, sie könne nicht akzeptieren, dass Arbeiter und Patienten als Geisel genommen würden, um den Lebensstandard einzelner Ärzte zu bevorzugen.
belga/cd