Für Bart De Wever scheint der erste Programmpunkt seiner Partei bald Wirklichkeit zu werden: die Spaltung Belgiens. "Eine demokratische Revolte" stehe kurz bevor, sagte De Wever der Nachrichtenagentur AFP. Bester Beweis seien die guten Umfragewerte der N-VA.
Belgien sei im Grunde nur die Summe von zwei Demokratien. Das Land sei zutiefst gespalten. Es gebe keine einheitliche, nationale Sprache, keine nationalen Medien, keine nationalen Parteien. Eine solche Situation sei einzigartig in der Welt. Hinzu komme: die Wallonie steht politisch links, Flandern mitte-rechts. Flandern wolle den deutschen Weg gehen, die Frankophonen orientierten sich ihrerseits an den lateinischen Staaten, allen voran Frankreich. Und dort laute die Maxime: "Geld ausgeben, Geld ausgeben, Geld ausgeben". Selbst frankophone Arbeitgeber bezeichneten die Politik der Regierung Di Rupo als "marxistisch". Die Spannungen zwischen beiden Demokratien seien nicht mehr lange tragbar.
Flandern wolle ja keine eigene Währung oder eigene Armee, sagt De Wever. Vielmehr würde die Europäische Union das "gemeinsame Dach" bilden; und darunter würde Flandern dann seine Autonomie genießen...
Bild: Georges Gobet (afp)
Ich verstehe nicht was mit dem Kerl los ist
Hat dem niemand gesagt das wir in der EU leben??
Die Europäische Union wird NIEMALS zulassen das das Land sich teilt
Am Ende steht Herr Wever wieder an der Seitenlinie und schreit , Verantwortung wird er sowieso nicht übernehmen, es geht im einzig und alleine um sein kleines Ego
Man sollte das Gerede dieses Herrn nicht zu sehr auf die Goldwaage legen. "Der Gute" will Bürgermeister von Antwerpen werden nächsten Sonntag, und da muss er doch mit irgendeiner Provokation von sich reden machen.
Sollten die flämischen Wähler wirklich eines Tages für eine Unabhängigkeit stimmen, so müsste die Internationale Gemeinschaft dies respektieren, genau wie die Deutsche Einheit.
Eine Lösung kann es allerdings nur auf dem Verhandlungsweg geben.
Totgesagte leben länger...Wenn es so einfach wäre, Belgien zu spalten, dann wäre dies doch längst passiert. Das Problem sind doch nicht die unterschiedlichen politischen und sozioökonomischen Strukturen in beiden Landesteilen, sondern die vielen kleinen Detailfragen (Aufteilung Staatsschulden, Minderheitenrechte in und um Brüssel uvm.) die ein derartiges Unterfangen (fast) unmöglich machen.
Ich kann mich ja täuschen, aber ich glaube nicht dass es in Flandern ansatzweise eine Mehrheit für eine Unabhängigkeit mit allen Konsequenzen gibt. Man mag unterschiedliche Gründe haben, N-VA zu wählen. Aber ich denke, dass die Flamen zumindest in ihrer Mehrheit den letzten Schritt sobald nicht gehen wollen...
Dass Belgien bis jetzt noch nicht gespalten wurde, hat meiner Ansicht nichts mit der komplizierte Sachlage zu tun, sondern mit der politischen Situtation. Bis jetzt wurden ja immer Kompromisse gefunden. Dies zum Glück.
Wenn der politische Druck und auch der Wille da wâren, halte ich dies für möglich. Dann wird man auch für die verschiedensten Themenfelder Lösungen finden. Alles nach dem Motto : wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
Wenn man heute Tschechen und Slowaken fragt, wie sie - im Nachhinein - die Trennung der Tschechoslowakei bewerten, bekommnt man von zumeist die Antwort, die Teilung habe mehr Probleme geschaffen als gelöst !