In der Lütticher Stahlindustrie wird seit Wochenbeginn zwischen der wallonischen Regierung, der europäischen Direktion von ArcelorMittal und den Gewerkschaften intensiv verhandelt.
Bisher kam dabei das folgende Ergebnis zustande: Der Stahlkonzern wir die beiden Hochöfen von Seraing und Ougrée nicht an die wallonische Region verkaufen, sondern wegen mangelnder Rentabilität definitiv schließen. Die Begründung: Es sollen keine weiteren Überkapazitäten geschaffen werden.
Nebenbei sei gesagt, dass die Regierung in Namur auch nicht wirklich daran interessiert war, die Hochöfen zu kaufen. Sie wurde nur von den Gewerkschaften immer wieder dazu gedrängt.
Vorläufiges Fazit
Im Lütticher Becken wird künftig kein Stahl mehr produziert, sondern in sogenannten Kaltwalzwerken nur noch Stahl weiter verarbeitet, hauptsächlich zu Stahlblechen, wie sie zum Beispiel von der Autoindustrie verwendet werden.
Zur Modernisierung der entsprechenden Anlagen ist ArcelorMittal bereit, 138 Millionen Euro zu investieren. Voraussetzung ist allerdings die Einigung mit den Gewerkschaften über einen sozialen Begleitplan für die rund 800 Mitarbeiter, die durch die Schließung der Hochöfen ihren Job verlieren. Die Zahl der Beschäftigten in den Kaltwalzwerken liegt noch bei etwa 3.000.
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